Attacus atlas- Zuchtbericht
Wissenschaftlicher Name: Attacus atlas
Deutscher Name: Atlasspinner
Familie: Saturniidae
Vorkommen: Indien, Thailand, Philippinen, Indonesien etc.
Temperatur: ca. 21-28°C
Luftfeuchtigkeit: ca. 60-80% (mit ausreichender Belüftung)
Futterpflanzen: Syringa (Flieder), Ligustrum ovalifolium (Liguster), Prunus laurocerasus (Kirschlorbeer)
Anspruch: mittel​​​
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1. Eier inkubieren:
Die Eier von Attacus atlas brauchen in der Regel 14 Tage bis zum Schlupf.
Als Aufzuchtbehälter verwenden wir in diesem Stadium der Entwicklung die 250ml Feinkostbecher, wie oben abgebildet.
​Dieser lässt sich ganz einfach nachbauen, indem man einen Feinkostbecher mit Wasser füllt, den Deckel des Bechers ausschneidet und ihn mit sehr feinem Fliegennetz (Gaze) auf dem Behälter befestigt.
Die Eier liegen dann auf der Gaze. Darüber wird ein Behälter der selben Größe gelegt, den man mit kleinen Löchern verseht. Das verdunstende Wasser unter den Eiern hält sie feucht, sodass ein geeignetes Mikroklima erzeugt wird, in dem die Eier nicht anfangen zu schimmeln und auch nicht austrocknen können.
Vor direkter Sonneneinstrahlung schützen.​​​​
2. Raupen aufziehen:
L1-L3:
Sobald die Raupen schlüpfen setzen wir sie mit einem weichen Pinsel in eine neue Aufzuchtbox mit frischen Blättern von Syringa (Flieder) oder Ligustrum ovalifolium (Liguster), da wir bisher die besten Zuchtergebnisse mit diesen Futterpflanzen erzielen konnten. Im Winter verwenden wir bevorzugt Liguster und im Sommer Flieder.
Bei der Fütterung mit Prunus laurocerasus (Kirschlorbeer) verwendeten wir in den frühen Raupenstadien nur junge Triebe oder angeschnittene Blätter, um die Nahrungsaufnahme zu vereinfachen, da die ausgewachsenen Blätter zu dick für die Raupen sein können.
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Als Aufzuchtbox für frisch geschlüpfte Raupen (L1) verwenden wir wieder die 250 ml Feinkostbecher aus Kunststoff mit einem gut schließenden Deckel, in dem sich einige kleine Löcher befinden. Auf dem Boden legen wir feuchtes Küchenpapier aus. Dies erleichtert uns die Säuberung und sorgt für ein feuchtes Klima im Behältnis. Dieses sollte spätestens alle 2 Tage gereinigt und mit frischem Futter befüllt werden. Die Größe des Zuchtbehälters sollte immer dem Stadium der Raupe bzw. der Anzahl an Tieren angepasst werden. Nach den ersten Häutungen verwenden wir größere gut belüftete Kunststoffbehälter. Um die Belüftung zu gewährleisten ersetzen wir einen Teil der Boxen mit Gaze. Dafür schneiden wir große Kreise in die Box und kleben feines Fliegennetz/ Gaze darüber. Hier ein Beispielbild aus unserer Zucht:
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Die Raupen wandern normalerweise etwa einen Tag lang umher, bevor sie sich niederlassen und mit der Nahrungsaufnahme beginnen. Es kann helfen die Räupchen einen Tag lang dunkel zu stellen, falls das Futter nur zögerlich angenommen wird.
Etwa 4-7 Tage nach dem Schlupf suchen sich die Raupen einen freien Platz, an dem sie sich zum 2.Stadium (L2) häuten. Die Raupe verharrt an diesem Platz für etwa einen Tag, um sich auf die bevorstehende Häutung vorzubereiten.
L4-L5:
Ab dem vierten Stadium (L4) halten wir die Raupen in einem 40 x 40 x 60 cm großen Netzkäfig - dem sogenannten Aerarium - mit frischen Ästen bzw. Stängel der Futterpflanze, da in geschlossenen Behältern ein übermäßiger Feuchtigkeitsaufbau zu Krankheiten bei den Raupen führen kann. Die größeren Raupen benötigen im Gegensatz zu Jungraupen nicht so viel Feuchtigkeit und sind weniger anfällig für wechselnde Bedingungen.
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Wahlweise stellen wir die Äste in ein Glas oder in Pflanzenröhrchen voller Wasser, bei dem in den Deckel Löcher gebohrt werden. Die Äste werden dann in die Löcher gesteckt, um zu verhindern, dass die Raupe ins Wasser fällt und ertrinkt. Hier dazu ein Beispiel aus unserer Zucht:
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Die Raupen durchlaufen in der Regel fünf Stadien, also wiederholt sich der Vorgang der Häutung vier Mal bis L5.
Dann beginnen sich die verpuppungsreifen Raupen in Kokons zu spinnen, um sich anschließend darin zu verpuppen. In einigen Fällen durchlaufen die Raupen sechs Stadien.​​​​​
3.Verpuppung der Raupe:
Die verpuppungsreifen Raupen (L5 oder L6) weisen frisch nach bei der letzten Häutung eine grüne Farbe auf und werden mit der Zeit wieder heller. Kurz vor der letzten Häutung wandern die Raupen viel umher und stellen dabei auch die Nahrungsaufnahme ein. Nachdem die Raupe ihren Mageninhalt entleert hat (gut zu erkennen an einem größeren grünlichen Fleck am Boden des Aeariums) spinnt sie sich in einen Kokon, um sich darin geschützt zu einer Puppe zu verpuppen. Betrachtet man den Kokon im Gegenlicht lässt sich erkennen, ob sich die darin enthaltene Raupe bereits zur Puppe entwickelt hat. Hier ein Beispielbild eines Kokons mit einer unverpuppten Raupe:
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Die Puppen halten wir in einem selbstgebauten Schlupfkasten, in dem Temperaturen zwischen 25 - 30°C herrschen sowie eine relative Luftfeuchtigkeit über 80%. Nähere Informationen zum Schlupfkasten befinden sich unter:
Um die Luftfeuchtigkeit aufrechtzuerhalten werden die Kokons täglich mit Wasser besprüht, sodass die Puppen im Inneren nicht austrocknen.
Nach etwa 3 - 4 Wochen schlüpfen die Puppen und der Falter krabbelt aus dem Kokon, um sich - am besten an der Decke - aufzuhängen und seine Flügel aufzupumpen. Dafür sollten genügend Klettermöglichkeiten vorhanden sein, damit der Falter hoch genug klettern kann und den Flügeln ausreichend Platz für die Ausbreitung zur Verfügung steht.
Die Falter der Atlasspinner besitzen keine funktionsfähigen Mundwerkzeuge, um Nahrung aufzunehmen, weshalb sie nur ca. 10 - 14 Tage leben.​​​​​